Vom Fischerdorf Laubegast zu Dresdens schönster Insel

Jahrhundertflut Dresden Laubegast

Möchtest du wissen, wie das Fischerdorf Laubegast zu Dresdens schönster Insel wurde? Dann lade ich dich herzlichst ein, meinen Bericht darüber bei Dresdenreisetipps.de zu lesen. Eines kann ich dir vorab verraten: Die Jahrhundertflut im Jahr 2002 spielt eine große Rolle.

Direkt an der Elbe, im Osten von Dresden, liegt der beschauliche Stadtteil Laubegast. Das einstmalige Fischerdorf, was erstmals anno 1408 als „Lubegast“ urkundlich Erwähnung fand, zählt zur Kulturlandschaft Dresdner Elbtal. Nach der Jahrhundertflut im Jahr 2002 wurde Laubegast zu Dresdens schönster Insel.

Inselfest Laubegast

 

Laubegast: vom Fischerdorf zu Dresdens schönster Insel

 

Die Verwandlung vom ehemaligen Fischerdorft Laubegast in „Dresdens schönste Insel“ vollzog sich nicht über Nacht. Der „Prozess“ begann schleichend, um es einmal so auszudrücken. Ein Fischerdorf war Laubgast längst nicht mehr. Doch nach der Widervereinigung Deutschlands hat sich auch in diesem Dresdner Stadtteil, der zum Ortsamtsbereich Leuben gehört, viel getan. Nicht unbedingt nur zum Vorteil, will ich meinen.

Zu DDR-Zeiten besaß mein Heimatort noch dörflichen Charakter und viel Grün ringsherum.
Die grünen Oasen verschwanden nach und nach. Selbst die zahlreichen Gärtnereien, die blumig süßlichen Duft in der Luft sorgten. Stattdessen schossen neue Wohnhäuser wie Pilze aus dem Boden, die so gar nicht ins beschauliche Bild passten. Rings um das „Dorf“, wie wir Laubegaster früher die Österreicher Straße nannten, wandelte sich alles.

Nur eines blieb unverändert: die Elbe. Allerdings wurde ihr etwas genommen, was ebenso den Laubegastern lieb und wert war. Die Schiffsanlegestelle für die Schaufelraddampfer und die Fähre zum Übersetzen. Letztere fehlt mir persönlich (und sicherlich noch anderen Anwohnern) sehr. Mit dem Fährbetrieb in Laubegast war es 1992 plötzlich vorbei. Alle Proteste brachten nichts.

Hochwasser der Elbe macht Laubegast zu Dresdens schönster Insel Schiffsanleger Laubegast

Jahrhundertflut 2002: Als Laubegast zu Dresdens schönster Insel wurde!

 

Der Fluss im schönen Elbtal begehrte auf. Wild schäumend wehrte sich die Elbe. Aufgebracht stieg sie aus ihrem Bett und markierte ihr Revier. Das Dresdner Gewässer rebellierte und ließ seine Wut an den Laubegastern aus. Wir waren zwar einige Hochwasser gewöhnt, doch mit einer so gewaltigen Flut wie im Jahr 2002 hatten wir nicht gerechnet.Flutwelle 2002 macht Laubegast zu Dresdens schönster InselÜberflutung Dresden

Persönliche Erinnerungen an den Tag der Flut 2002

 

Die Jahrhundertflut im August 2002 sorgte dafür, dass aus dem beschaulichen Fischerdorf von einst, Dresdens schönste Insel wurde. Von „schön“ konnte in jenem Sommermonat jedoch nicht die Rede sein. Ich weiß es noch wie heute, dass ich bange den Nachrichten lauschte, im nur wenige Kilometer entfernten Tolkewitz an meinem Büroarbeitsplatz, während meine Kinder in Kita und Schule in Laubegast waren. Der Lockwitzbach war kurz vor dem Überlaufen. Wie sollte ich nach Feierabend nach Hause kommen? An jenem Augusttag, kurz bevor die Flut Laubegast überrollte, machte ich frühzeitig Feierabend.

Die Flut kam unerwartet und so schnell, dass kaum ein Bewohner noch reagieren, konnte, um zu retten, was zu retten war. Nur das nackte Leben. Die Bewohner vom Laubegaster Ufer mussten evakuiert werden. Viele von ihnen retteten sich ins „Hinterland“. Das blieb allerdings nicht, wie bei den vielen Hochwassern zuvor, trocken. Das Wasser der Elbe schoss von allen Seiten heran, riegelte Laubegast vollständig von der Außenwelt ab. Es gab kein Entrinnen mehr. Die unfreiwilligen Inselbewohner konnten nur noch per Boot gerettet werden oder per Rettungshubschrauber aus der Luft. Selbst Schwimmpanzer kamen in jener denkwürdigen Augustwoche 2002 zum Einsatz.

Dresdens schönste InselHochwasser Lockwitzbach

Als sich die tobende Elbe wenige Tage später wieder zurückzog, kam erst das ganze Ausmaß der Flutkatastrophe zum Vorschein. Zahlreiche Anwohner hatten alles verloren, selbst die persönlichsten Dinge, Relikte aus der Vergangenheit. Häuser und Wohnungen waren nass und gezeichnet vom schmutzigen Elbwasser. Unmengen Müllberge mussten entsorgt werden. Es hat Monate gedauert, die Flutschäden zu beseitigen, Häuser zu sanieren, Wohnungen zu renovieren. Das Jahrhunderthochwasser 2002 war selbst für die, die seit Jahren an der Elbe in Dresden lebten, eine böse Überraschung. Und bei dieser einen sollte es nicht bleiben, denn die nächste Flutkatastrophe bahnte sich 2013 an.

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