Hochwasser in Laubegast im Juni 2013
Hochwasser in Laubegast im Juni 2013: Die ersten Vorboten der neuen Flutkatastrophe in Sachsens Landeshauptstadt kündigten sich durch schwere und lang anhaltende Regenfälle Ende Mai 2013 an. Die Medien warnten dieses Mal recht früh, sodass die Menschen in Dresden, und vor allem jene Personen, die in der Nähe der Elbe wohnten als auch in den Hochwasserregionen, noch die notwendigsten Vorbereitungen treffen konnten. Auch die Laubegaster bereiteten sich auf die Elbeflut vor. Wie, erfährst du bei Dresdenreisetipps.de
Die Elbe steigt – Hochwasser in Laubegast droht
Die Fluthelfer rücken an |
Laubegaster bereiten sich auf die Flut im Juni 2013 vor
Besonders stimmungsvoll ging es an der Kreuzung Österreicher Straße / Leubener Straße zu. Auf der einen Straßenseite, die zur Elbe führte, stapelten fleißige Bundeswehrsoldaten und freiwillige Helfer Sandsäcke. Auf der Kreuzung regelte ein THW Mitarbeiter den Verkehr. Ziemlich resolut, was teilweise zur Erheiterung beitrug, da er „hart“ durchgriff. Sonst hätte es wohl ein regelrechtes Verkehrschaos gegeben.
Einzig und alleine das nicht endend wollende Sirenengeheul der Polizeifahrzeuge, die mit zuckendem Blaulicht durch Laubegast fuhren, deutete darauf hin, dass Katastrophenalarm herrschte. Unten stieg das Wasser der Elbe, oben flogen Hubschrauber. Statt gehaltvolle Informationen herauszubringen, übertrieben es die Radio- und Fernsehsender maßlos. Sie sorgten mit Schreckensmeldungen für Verunsicherung unter der Bevölkerung, schürten Panik anstatt diese zu verhindern.
Hochwasser Alarmstufe 4 in Dresden – Laubegast wird evakuiert
Nun wurde es ernst: Das Hochwasser in Laubegast bahnte sich seinen Weg durch Keller und Straßen. Einige Bewohner des Laubegaster Ufers flohen vor den Wassermassen. Andere wiederum mussten erst „genötigt“ werden, ihre Häuser zu verlassen. So schnappten sie ihr Handgepäck und kletterten auf die Transportfahrzeuge der Bundeswehr. Es gab nur einen einzigen Weg, der noch von „Dresdens schönster Insel“ ans rettende Festland führte: Über die Leubener Straße in Richtung Leuben.
Sandsäcke auf der Leubener Straße |
Laubegast Juni 2013 – Kirchplatz unter Wasser |
Andere nahmen den sonnigen Tag zum Anlass, um mit dem Fahrrad oder zu Fuß, die Stellen auf „Dresdens schönster Insel“ zu erkunden, die noch vom Elbehochwasser verschont geblieben waren. Nicht immer ging es trockenen Fußes vorwärts. Schlauchboote, Ruderboote und Kajaks waren in den überfluteten Straßen unterwegs. Während an den ersten Tagen noch zahlreiche Gaffer nach Laubegast kamen, um Fotos zu machen und dabei die Fluthelfer bei ihrer Arbeit behinderten, waren es am 3. Tag tatsächlich nur die Inselbewohner, die „Hochwasser in Laubegast gucken“ wollten.
Pegelhöchststand erreicht, doch auf Dresdens schönster Insel brennt noch Licht
Am Donnerstag, dem 07.06.2013, war der Pegelhöchststand erreicht. 8,76 m hoch stand das Wasser. Trotz alledem gab es in der Mitte der Insel Laubegast noch Strom. Die Bewohner helfen sich gegenseitig aus, laden Handys auf, kochen Tee oder Kaffee und Süppchen. Dort, wo es weder Strom noch Wasser gibt, wird vor der Haustür gegrillt, was die Tiefkühltruhen und Kühlschränke hergeben. Verdursten und verhungern muss auf Dresdens schönster Insel niemand. Denn es haben tatsächlich „Geschäfte“ offen, in denen es Proviant, Getränke und Dinge des täglichen Bedarfs gab.
Kein Versorgungsnotstand trotz Hochwasser in Laubegast
Die Laubegaster bedanken sich dafür, dass es während der Hochwasserzeit keinen Versorgungsnotstand gab. Auf der Österreicher Straße – Richtung Kleinzschachwitz – blieb es weitestgehend trocken. Die Aral Tankstelle hatte geöffnet. Die Mitarbeiter bedienten freundlich und gelassen ihre Kunden, hatten stets aufmunternde Worte parat. Auch das NORMA auf der Leubener Straße trotzte dem Hochwasser. Drinnen blieb es trocken, weshalb der Verkauf weiterging. Die Verkäuferinnen hatten stets ein Lächeln auf den Lippen.
Nebenan, im Getränkemarkt, konnte ebenfalls eingekauft werden. Dabei hätte Markleiter Marco Rautenberg den Laden schließen und aus dem Hochwassergebiet verschwinden können. Stattdessen blieb er, campierte die erste Nacht im Markt, um am anderen Morgen seine Kunden zu bedienen. Diese wiederum waren froh, dass es ihn gab.
Marco Rautenberg bedankt sich herzlichst bei seinen treuen Stammkunden. Danke sagt er auch all jenen Menschen, die ihn selbstlos mit Kaffee und warmen Essen während des Hochwassers in Laubegast versorgt haben und denen, die ihm ein Nachtquartier anboten.
Das Hochwasser der Elbe in Dresden wird nicht das Letzte gewesen sein, da bin ich mir fast sicher. Allerdings hoffe ich, dass die nächste Flut noch Jahrhunderte auf sich warten lässt.