Lockwitzer Frosch: Wahrzeichen und Wanderratgeber
Der Lockwitzer Frosch ist Wahrzeichen und Wanderratgeber zugleich. Ich brauchte einige Jährchen, um ihm „auf die Schliche“ zu kommen. Es gab eine Zeit, da hätte ich den Wetterfrosch in Lockwitz überhaupt nicht gefunden. Denn er war tatsächlich verschwunden.
Lockwitzer Frosch: Wettersäule mit langer Geschichte
Der Lockwitzer Frosch wurde 2002 zu einer kleinen Berühmtheit, sein Schicksal ward in aller Munde. Die Anwohner des Stadtteils im märchenhaften Südosten Dresdens sind glücklich darüber, dass es ihr Wahrzeichen überhaupt noch gibt. Oder besser gesagt: wieder! Die „Auferstehung“ vom Lockwitzer Frosch kann durchaus als Wunder bezeichnet werden.
Seit der feierlichen Einweihung im Juli anno 1913 stand die beeindruckende Wettersäule neben der Brücke am Wehr. Standhaft wie ein Fels in der Brandung trotzte der Lockwitzer Frosch auf dem Pfeiler jedem Wetter, hielt über Jahrzehnte hinweg allen Stürmen und Hochwassern stand.
Das Wahrzeichen von Lockwitz, oftmals auch als Uhren- und Wetterhäuschen bezeichnet, soll dem zur damaligen Zeit bekannten Besitzer der Dampfmühle Lockwitz, einem gewissen Theodor Paul Blischke zu verdanken sein.
Die Wettersäule mit dem Lockwitzer Frosch wurde nach Entwürfen eines Professors mit Namen Jean Pape gefertigt. Über ihn konnte ich leider wenig in Erfahrung bringen, nur dass er einst in der „Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule“ in der Allgemeinen Abteilung für architektonisches Kunstgewerbe tätig war.
Oh Schreck, der Lockwitzer Frosch ist weg!
Der legendäre Lockwitzer Frosch wurde Opfer einer fürchterlichen Naturkatastrophe, die ganz Dresden in einziges Flutgebiet verwandelte. Im August 2002 war es, als das Unheil im wahrsten Sinne des Wortes seinen Lauf nahm. Mit starken Regenfällen fing es an, die über Tage hinweg anhielten. Daraus resultierte, dass die Elbe „Oberwasser“ bekam und sich binnen weniger Tage in ein graues Meer verwandelte.
Gewaltige Wassermassen fluteten die sächsische Landeshauptstadt, drangen selbst in den berühmten Zwinger ein. Nicht nur die Stadtteile entlang den Ufern des Flusses waren „Land unter“. Die Nebenflüsse und Bäche verwandelten sich in reißende Ströme und sorgten somit für Überflutungen in Dresdens Ortschaften, die bis dato noch nie „abgesoffen“ waren.
Das Wahrzeichen in Lockwitz am Schwingwehr
So kam es, dass an jenem schicksalhaften Augusttag 2002 auch der Lockwitzbach überschäumte. Das alte Schwingwehr verklemmte sich und die bis dahin robuste Wettersäule mitsamt Lockwitzer Frosch drohte in den Fluten für immer zu verschwinden.
Doch viele freiwillige Helfer waren unermüdlich im Einsatz, um die Wassermassen zu bändigen und das Schlimmste zu verhindern. Tatsächlich sollte dem Wahrzeichen des Stadtteils im Dresdner Südosten ein Wunder widerfahren.
Rettung nahte in Form der ansässigen Stadtteilfeuerwehr. Die Kameraden konnten den Lockwitzer Frosch förmlich in letzter Sekunde vor dem ewigen Untergang retten und somit ein bedeutsames Stück Ortsgeschichte für die Nachwelt bergen.
Wandervorschläge vom Lockwitzer Frosch
Der Lockwitzer Frosch hat endlich wieder alles im Blick. Wenn du nach Wandervorschlägen für Dresden und Umgebung suchst, bist du an der neu errichteten Wettersäule in Lockwitz richtig. Einige der schönsten Wandertouren kannst du direkt von dort aus unternehmen. Zum Beispiel wird dir vom Wanderratgeber eine Wanderung zur Burgstädteler Linde als auch zur Babisnauer Pappel vorgeschlagen. Beide Naturdenkmale sind beliebte Ausflugsziele in Dresden und Umgebung.
Ebenso schlägt der Lockwitzer Frosch eine Wanderung zum Lugturm vor. Du kannst direkt starten. Vorausgesetzt, du bist auf eine Wandertour vorbereitet, trägst entsprechende Kleidung und hast etwas zu trinken im Rucksack.
Alternativ kannst du eine Radtour dorthin unternehmen oder mit dem Bus nach Luga fahren und von Kleinluga aus auf den Lugberg „kraxeln“. So wie wir es im heißen Sommer 2022 gemacht haben. Es geht entweder steil bergauf oder in „Windungen“ über die Wiesen zum Ausflugsziel Lugturm. Und glaube mir, es lohnt sich!
Die Wandervorschläge an der Tafel der Wettersäule mit dem Frosch sind allesamt empfehlenswert. So auch eine Busfahrt nach Kreischa, denn von da aus kannst du zu verschiedenen Rundwanderungen aufbrechen oder bis zum Wilisch wandern.
Rundwanderwege durch das beschauliche Lockwitztal
Das Lockwitzer Wahrzeichen ist Ausgangspunkt für größere und kleinere Rundwanderungen. Auf Lockwitz-intern findest du einen Wandervorschlag, der vielleicht ganz nach deinem Geschmack ist. Ich bin vom Lockwitzer Frosch ebenfalls zu einer gemütlichen Rundwanderung aufgebrochen.
Na gut, Wanderung ist vielleicht der falsche Ausdruck, es war eher ein ausgedehnter Spaziergang. Zumal ich ohnehin dauernd stehen blieb, um Fotos zu machen. Ich lief einfach drauflos, vorbei am Wehr durch eine kleine Parkanlage, um das märchenhafte Altlockwitz aufs Neue zu erkunden.
Nachdem ich wieder am Ausgangspunkt Lockwitzer Frosch gelandet war, marschierte ich weiter in Richtung Schlosskirche. Ihr gegenüber schlug ich in den Feldweg ein, eigentlich die Lochnerstraße, doch kam nur bis zur Hälfte.
Ich musste leider umkehren, da der Akku leer war und ich somit nicht mehr fotografieren konnte.
Also werde ich abermals wiederkommen, um diesen Weg zu Ende zu gehen oder gar, um vom Lockwitzer Frosch zu einer größeren Rundwanderung durch das „Tal der Mühlen“ aufzubrechen.
Und wie schaut es bei dir aus: Lust auf eine Wanderung durchs beschauliche Lockwitztal bekommen?