Waldbrände in der Sächsischen Schweiz wüten weiter
Die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz wüten weiter: Katastrophenalarm im Elbsandsteingebirge Sachsen/Tschechien!
Heftige Waldbrände in der Sächsischen Schweiz halten seit einer Woche die Feuerwehren in Atem. Das erste Feuer brach am Sonntag, dem 24.07.2022, in einem Waldgebiet der Hinteren Sächsischen Schweiz, besser gesagt in Böhmen/Tschechien, aus. Aufgrund der Trockenheit in diesem Sommer entwickelte sich daraus binnen kürzester Zeit ein Großbrand. Trotz Feuerwehrgroßeinsatz auf tschechischer Seite konnten die Flammen nicht gebändigt werden. Damit nahm das Unheil seinen Lauf.
Waldbrände in der Sächsischen Schweiz außer Kontrolle!
Am Montag, dem 25.07.2022, schlugen die Flammen aus Böhmen über und sorgten für weitere Waldbrände in der Sächsischen Schweiz. Selbst in Dresden war die Luft geschwängert vom Rauch aus dem Elbsandsteingebirge. Wir mussten hier Türen und Fenster schließen. Der Qualm brannte in den Augen und sorgte für Hustenreiz. Feinstaub ungefährlich? Angeblich bestand zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr für die Gesundheit. Für die Dresdner vielleicht weniger als für jene Menschen, die im direkten Umkreis leben und von den Rauchwolken umzingelt sind.
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren sowie Berufsfeuerwehren riskieren bei der Waldbrandbekämpfung sogar ihr Leben. Über 250 Feuerwehr sind derzeit bei den Löscharbeiten zwischen den Sandsteinfelsen im Nationalpark an der Grenze zu Tschechien im Einsatz. Die Ehrenamtlichen sogar unbezahlt. Alle kämpfen sie gemeinsam unermüdlich unter erschwerten Bedingungen gegen die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz. Eine Feuerwehrfrau wurde schwer verletzt ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht, nachdem ein Schlauch geplatzt war. Ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen. Am Mittwoch, dem 27.07.2022, rückte weitere Unterstützung aus der Luft an, drei Hubschrauber der Bundeswehr sowie zwei Helikopter der Bundespolizei. Warum erst so spät?
In der Böhmischen Schweiz brennen noch immer an die 1600 Hektar Wald. Dort stellen sich an die 600 Feuerwehrkräfte sowie Löschhubschrauber aus der Slowakei, Polen und Italien dem Kampf gegen die meterhohen Flammen. Immer wieder einmal aufdrehender Wind erschwert zudem das Löschgeschehen.
Nationalpark in Flammen: Wie konnte es zu den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz kommen?
Solch verheerende Waldbrände in der Sächsischen Schweiz hat es, soweit ich mich erinnern kann, noch nie gegeben. Die Trockenheit und das viele Totholz können allein nicht schuld am flammenden Inferno im Elbsandsteingebirge sein. Und an einen sogenannten Baumkronenbrand glaube ich in diesem Zusammenhang auch nicht wirklich. Dafür liegen die Brandherde zu weit auseinander. Funkenflug durch Wind ist möglich, doch auch Brandstiftung kommt infrage. So wie kürzlich unterhalb der Basteibrücke im Kurort Rathen.
Doch Spekulationen löschen die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und der Böhmischen Schweiz nicht. Jetzt muss gerettet werden, was noch zu retten ist. Es sind nicht einfach „nur Bäume“, die von den Flammen vernichtet werden, sondern Lebensräume der unterschiedlichsten Tier- und Pflanzenarten.
Natürlich zieht der „Nationalpark in Flammen“ viele Schaulustige an. Mal was anderes, brennende Wälder und Felder zu sehen. Dank des 9-Euro-Tickets kommt derzeit jeder schnell in das beliebte Wandergebiet. Und viele der „Touristen“ tatsächlich auch nur, um Fotos von den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz zu machen.
Die hätte ich auch gerne für diesen Artikel gehabt, kannst du glauben. Dennoch fahre ich nicht extra dorthin, wo andere derzeit um ihre Existenz bangen, die dem Flammenmeer zum Opfer fallen könnte. So wie zum Beispiel die Bewohner von Bad Schandau, wo das Technische Hilfswerk (THW) aus Riesa zur Unterstützung eingetroffen ist.
Betretungsverbot für Sachsens Wälder ausgesprochen
Wenn Waldbrandgefahr herrscht, weil Hitze und Trockenheit die Oberhand haben, wird ein Betretungsverbot der Wälder ausgesprochen. Doch was passiert, wenn sich nicht daran gehalten wird? Derzeit wird in den vom Feuer betroffenen Regionen stark kontrolliert. Nicht nur, um die „Gaffer“ fernzuhalten, sondern auch, um neue Feuerstellen zu vermeiden. Seit Donnerstag, dem 28.07.2022, steht deshalb die beliebte Kirnitzschtalbahn still.
Im Polenztal und den umliegenden Gebieten sind Ordnungsamt, Polizei als auch Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung im Dauereinsatz, um den „Feuer-Touristen“ die Tour zu vermasseln. Für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde aus aktuellem Anlass ein ganztätiges Waldbetretungsverbot verhängt. Gleiches gilt auch in der Dresdner Heide. Die Stadt Dresden hat am Mittwoch diesbezüglich eine Allgemeinverfügung herausgegeben.
In den kommenden Stunden soll es endlich wieder Regen geben. Bleibt zu hoffen, dass es aus „vollen Kannen schüttet“ und bestenfalls viele Stunden lang. So lassen sich vielleicht die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und Böhmen schneller eindämmen.
Update Waldbrandgebiet Nationalpark Sächsische Schweiz
18.08.2022: Im deutschen Nationalpark an der Grenze zu Tschechien brennt es nicht mehr lichterloh, dafür droht neues Unheil. Der lang ersehnte Regen, den Meteorologen für die kommenden Augusttage prophezeien, könnte massive Schlammlawinen im Waldbrandgebiet Sächsische Schweiz zur Folge haben. Enormer Starkregen sorgte bereits im Juni 2016 für eine erbitterte „Schlammschlacht“ auf den Straßen im Kirnitzschtal. Diesbezüglich war auch der Regionalverkehr (RVSOE) betroffen, die Kirnitzschtalbahn musste den Fahrbetrieb einstellen.
14.08.2022: Die Waldbrandlage im Elbsandsteingebirge scheint sich etwas entspannt zu haben. Das Feuer wurde weitestgehend eingedämmt. Dafür bereiten die „Glutnester“ noch große Sorgen. Obgleich sich deren Zahl unterdessen halbiert hat. Im Zuge der Verbesserung sind gleichwohl die Einsatzkräfte vor Ort reduziert worden. Nunmehr sind nur noch 450 statt 750 „Helden der Brände“ im Einsatz, die im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge den Nationalpark retten.
04.08.2022: Keine Entspannung im Waldbrandgebiet Sächsische Schweiz trotz unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrkräfte, die bis an den Rand der Erschöpfung arbeiten. Seit über einer Woche versuchen die Helfer mit allen möglichen Mitteln, die Brände in der Sächsischen Schweiz unter Kontrolle zu bringen. Schier unmöglich angesichts der Dürre.
Die Waldbrände sind verheerend und eine große ökologische Katastrophe. Hoffentlich ist es später noch möglich die Ursache zu ermitteln.
Oh ja, es ist einfach nur schrecklich, was dort passiert. Selbst wenn die Ursache im Nachgang ermittelt werden können, für die Flora und Fauna in den Brandregionen ist es dennoch zu spät. Es wird ewig dauern, bis sich die Natur dort wieder erholt. Und wer weiß, welche Folgen die Brände noch haben werden.